Die Subitec GmbH, ein Hersteller von vollautomatisierten Algen-Photobioreaktoren, hat eine zweite Finanzierungsrunde abgeschlossen. Der Cleantech Fonds der eCAPITAL entrepreneurial Partners AG, Fraunhofer Venture, der High-Tech Gründerfonds (HTGF) und der ERP-Startfonds der KfW Bankengruppe beteiligten sich an der Kapitalerhöhung. In dieser Finanzierungsrunde fließen Subitec Mittel in Höhe von 4,5 Mio. Euro zu. Das eingesammelte Kapital soll vor allem zur internationalen Markteinführung der Bioreaktoren sowie zum Ausbau der Technologieführerschaft genutzt werden. "Im Vergleich zu anderen Energiepflanzen wie Mais oder Weizen sind Algen bei der Erzeugung von Biomasse wesentlich effizienter. Um dieses Potenzial zu nutzen, hat Subitec hocheffiziente Algen-Photobioreaktoren entwickelt, die die Vermehrung von Algen und die Erzeugung von Algenbiomasse zu wettbewerbsfähigen Preisen im industriellen Maßstab ermöglichen. Wir wollen die weitere Entwicklung dieses innovativen Unternehmens nun gemeinsam vorantreiben", sagt Dr. Michael Lübbehusen, Managing Partner der e-CAPITAL AG. Mit dem zur Verfügung stehenden Kapital könne Subitec die Marktposition weiter ausbauen. Aus den Mikroalgen werden unter anderem Ausgangsstoffe für die Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie gewonnen. Lübbehusen fügt weiter an, dass Subitec mit dem patentierten Flat-Panel-Airlift-Verfahren den vollautomatisierten Betrieb von Algen-Photobioreaktoren ermögliche. Die Erzeugung von Biomasse steht dabei nicht im Wettbewerb mit der Nahrungsmittelerzeugung. Die Reaktoren von Subitec können an Standorten betrieben werden, an denen sonst keine Landwirtschaft möglich ist. eCAPITAL fungierte bei der aktuellen Finanzierungsrunde als Lead-Investor. Der ERP-Startfonds der KfW-Bankengruppe beteiligte sich in Zusammenarbeit mit eCAPITAL an dem Unternehmen. Subitec wird die Mittel aus der Kapitalerhöhung unter anderem zur Entwicklung der vierten Generation des Flat-Panel-Airlift-Reaktors (FPA) einsetzen. "Die Zusammenarbeit mit unseren neuen Investoren ermöglicht es uns internationale Märkte anzugehen und unsere Technologieführerschaft weiter auszubauen", erklärt Dr. Peter Ripplinger, Geschäftsführer der Subitec GmbH, anlässlich des jetzt erfolgten Closings. Subitec war im Jahr 2000 als Spin-off des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB gegründet worden. Schon in dieser ersten Phase wurde die Subitec GmbH von Fraun-hofer Venture unterstützt. Matthias Keckl, Investment Manager bei Fraunhofer Venture, ergänzt: "Zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB, der Geschäftsführung der Subitec und später dem High-Tech-Gründerfonds haben wir eine gute Basis für diese Finanzierungs-runde erarbeitet. Wir freuen uns sehr, dass die Subitec mit eCAPITAL und dem ERP-Startfonds der KfW nun zwei neue und ambitionierte Partner an der Seite hat, um die Geschäftsentwicklung weiter positiv voranzutreiben." Der High-Tech-Gründerfonds (HTGF) beteiligte sich 2007 zusammen mit einem Privatinvestor des Business Angel Region Stuttgart e.V. in der ersten Finanzierungsrunde an Subitec und weitete sein Engagement nun aus. Marco Winzer, Senior Investment Manager des HTGF, ergänzt: "Diese Finanzierungsrunde zeigt, dass eine innovative und solide Technologie, gepaart mit einem starken und engagierten Team im Unternehmen, auch in einem schwachen VC-Umfeld den passenden Investor findet." Der von der Subitec GmbH entwickelte Photobioreaktor ermöglicht die effiziente Produktion von Algenbiomasse im industriellen Maßstab. Aus Mikroalgen wie der Süßwasseralge Haematococcus pluvialis oder der Kieselalge Phaeodactylum tricornutum können beispielsweise Fettsäuren, Proteine, Vitamine, Carotinoide und Farbstoffe gewonnen werden. Diese werden u. a. als Vorprodukte für die Herstellung von Kosmetika, Nahrungsergänzungsmitteln und Tierfutter benötigt. Die gewöhnliche Algenzucht erfolgt in Asien überwiegend in offener Beckenhaltung. Der Algenbioreaktor der Subitec GmbH hingegen ermöglicht die landgestützte Zucht in geschlossenen Bioreaktoren ohne Wasserverlust durch Verdunstung. Diese kann auch steril, also unter Bedingungen, die für die Pharma- und Kosmetikindustrie von essentieller Bedeutung sind, betrieben werden. Die Algenbiomasse kann unter diesen kontrollierten Bedingungen umweltgerecht, kontinuierlich und kostengünstig hergestellt werden. Bemerkenswert ist auch die positive Energiebilanz: Der Ertrag aus der durch die Photosynthese in den Algen gespeicherte Sonnenenergie ist höher als die Energie, die für den Betrieb der Anlage benötigt wird. Der aus transparentem Kunststoff bestehende FPA erfüllt die Voraussetzungen, die sich photoautotroph - also einzig von Lichtenergie und CO2 als Kohlenstoffquelle - ernährenden Mikroalgen kommerzielle in Masse zu produzieren: Eine gezielte Strömungsführung über statische Mischer gewährleistet eine optimale Lichtversorgung selbst bei sehr hohen Algendichten. Durch den modularen Aufbau sind die Kapazitäten flexibel erweiterbar.
Quelle: Subitec GmbH